Zorbing in Neuseeland – Rollen, bis dir schwindlig wird


Zorbing – Der verrückte Trendsport aus Neuseeland

Zorbing ist ein außergewöhnlicher Trendsport aus Neuseeland, bei dem Menschen in einer riesigen aufblasbaren Kugel Hügel hinunterrollen. Die durchsichtige Doppelkugel sorgt dafür, dass der Zorber sicher in der Mitte bleibt – das Ergebnis ist ein Gefühl zwischen Achterbahn, Schwerelosigkeit und purem Spaß.

Eine Person ist in einer Luftkugel und rollt einen Berg hinunter

Wie funktioniert Zorbing in der Praxis?

Die Kugel besteht aus zwei Schichten: einer inneren, in der der Mensch sitzt, und einer äußeren, die mit Luft gefüllt ist. Elastische Verbindungen halten beide Teile zusammen. Durch die Hangneigung rollt der Zorb selbstständig, während der Teilnehmer sich sicher mitdreht. Das ist kontrolliertes Chaos mit weichem Aufprall.

Ursprung – Eine Idee aus Rotorua, Neuseeland

Erfunden wurde der Sport Anfang der 1990er-Jahre in Rotorua von Dwane van der Sluis und Andrew Akers. Sie gründeten die Firma ZORB Limited und eröffneten die erste Bahn, die bis heute Touristen anzieht. Die Erfindung geht auf die frühen 1990er-Jahre zurück. In Rotorua, einem Ort auf der neuseeländischen Nordinsel, der für seine geothermischen Aktivitäten und Abenteuerlust bekannt ist, suchten Dwane van der Sluis und Andrew Akers nach einer Möglichkeit, über Wasser zu laufen. Das Ergebnis war jedoch besser geeignet, um Hügel hinabzurollen. Sie gründeten die Firma ZORB Limited und eröffneten die erste kommerzielle Bahn der Welt. Heute gilt Rotorua als das „Mekka des Zorbings“, wo Fans die ursprünglichen Tracks mit Blick auf dampfende Geysire erleben können.
Mehr zur Geschichte gibt es auf der offiziellen Seite von ZORB Rotorua.

Varianten des Zorbings

  • Harness Zorbing: Mit Gurt fixiert, ideal für steile Hänge.
  • Hydro Zorbing: Mit Wasser gefüllt – man rutscht und gleitet wie in einer Riesenrutsche.
  • Zorb Soccer: Fußball in kleinen Kugeln – spektakulär und lustig.
  • Downhill Zorbing: Die klassische Form mit Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h.
Mensch in einer aufblasbaren Plastikkugel rollt den Berg herunter

Der Mythos Übelkeit: Muss ich mich übergeben?

Eine der häufigsten Fragen ist: „Wird mir da nicht schlecht?“ Überraschenderweise lautet die Antwort meistens: Nein. Besonders beim Hydro Zorbing dreht sich der Körper nicht so schnell wie die Kugel selbst, da man auf dem Wasserfilm am Boden der Innenkugel gleitet. Selbst beim Harness Zorbing ist der Umfang der Kugel so groß, dass man sich pro zurückgelegter Strecke (ca. 10 Meter) nur einmal komplett um die eigene Achse dreht. Es ist also weniger „Zentrifuge“ und mehr „großes Riesenrad“.

Zorbing weltweit – Von Neuseeland bis Europa

Heute gibt es Zorbing-Parks auf fast allen Kontinenten. Neben dem Ursprungsort Neuseeland ist der Sport besonders in Großbritannien, Australien, den USA und der Schweiz beliebt. Auch in den deutschsprachigen Alpenregionen werden im Sommer Zorbing-Bahnen auf Skipisten angeboten. In Deutschland findet man zudem Indoor-Anlagen mit LED-beleuchteten Kugeln für ganzjähriges Vergnügen.

Geschwindigkeit, Sicherheit und Rekorde

Trotz des wilden Aussehens ist Zorbing statistisch gesehen sehr sicher. Die dicke Luftschicht absorbiert Stöße, Steine und Bodenwellen mühelos.

  • Rekorde: Der Neuseeländer Keith Kolver hält mit 52 km/h einen der Geschwindigkeitsrekorde. Die längste Zorbing-Strecke der Welt misst über 700 Meter – eine Ausdauerprüfung für die Lachmuskeln.
  • Geschwindigkeit: Auf flachen Strecken erreicht man gemütliche 20–25 km/h, während steile Profi-Tracks Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h ermöglichen.

Weitere Rekorde und Kuriositäten findest du im Beitrag über Extreme Pogo.

Warum Menschen Zorbing lieben

Zorbing bedient das innere Kind in uns. Es verbindet Adrenalin mit völliger Sicherheit und dem Gefühl, die Kontrolle abzugeben. Es gibt kein Lenkrad, keine Bremse – man muss sich dem Erlebnis einfach hingeben. Egal ob man im Wasser hin und her rutscht oder angeschnallt den Horizont rotieren sieht: Wer lachend und leicht torkelnd aus der Kugel klettert, versteht sofort, warum die „Kiwis“ (Neuseeländer) diesen Sport erfunden haben.

Fazit

Zorbing ist pure Lebensfreude in Kugelform und der ultimative Beweis, dass man nie zu alt ist, um einfach mal herumzukugeln. Doch was bleibt am Ende hängen? Es ist die Erfahrung, in eine gigantische Plastikblase zu klettern, jegliche Kontrolle an die Schwerkraft abzugeben und sich einfach „fallen“ zu lassen.

Auch wenn der eigentliche Ritt den Hang hinunter meist nur 45 bis 90 Sekunden dauert, ist das Erlebnis so intensiv, dass es sich viel länger anfühlt. Es ist ein komprimierter Rausch aus Lachen, Adrenalin und Orientierungslosigkeit, bei dem der Weg buchstäblich das Ziel ist. Egal ob als kurzer Kick im Neuseeland-Urlaub oder als witziges Wochenend-Event im heimischen Erlebnispark: Zorbing hinterlässt garantiert ein breites Grinsen, das noch lange anhält, wenn der Boden schon längst wieder stillsteht.

Lust auf noch mehr verrückte Sport-Action?

Hat dich das Rollfieber gepackt, aber du magst es lieber etwas matschiger oder skurriler? Wenn du wissen willst, warum Menschen in Wales freiwillig durch morastige Gräben schnorcheln oder wie man beim „Frauentragen“ sein Gewicht in Bier gewinnt, dann bist du hier genau richtig!

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