Was ist Handtaschen-Weitwurf?

Handtaschen-Weitwurf ist ein humorvoller Wettkampf, der ausschließlich von Frauen ausgetragen wird. Dabei wird eine gefüllte Damenhandtasche so weit oder so präzise wie möglich geworfen. Obwohl der Sport auf den ersten Blick wie ein Spaß für Volksfeste wirkt, gibt es feste Regeln, regionale Meisterschaften und sogar Teilnehmende, die für den Wettbewerb trainieren.
Der Sport verbindet Kraft, Technik und Selbstironie. Er zeigt, wie aus einer alltäglichen Situation – dem Tragen einer Handtasche – ein eigenständiger und überraschend anspruchsvoller Wettbewerb entstehen kann.
Ursprung des Sports
Handtaschen-Weitwurf entstand Anfang der 2000er-Jahre in Nordeuropa. Besonders in Finnland, Litauen und Deutschland verbreitete sich der Wettbewerb schnell als humorvolle Alternative zu klassischen Sportarten. Viele Volksfeste suchten nach neuen Programmpunkten, die leicht umzusetzen sind und gleichzeitig Aufmerksamkeit erzeugen.
Die Handtasche eignete sich dafür perfekt. Sie ist allgegenwärtig, symbolisch aufgeladen und sofort als zentrales Element des Wettbewerbs erkennbar. Im Laufe der Zeit entwickelten sich daraus regionale Turniere, bei denen ausschließlich Frauen teilnehmen dürfen.
Die Handtaschen-Weitwurf-Weltmeisterschaft

Einen besonderen Stellenwert nahm die Handtaschen-Weitwurf-Weltmeisterschaft ein, die zwischen 2012 und 2016 im Movie Park Germany in Bottrop-Kirchhellen ausgetragen wurde. Dort traten Teams aus zahlreichen Ländern gegeneinander an und warfen für den Titel ihres Heimat- oder Lieblingslandes.
Die Weltmeisterschaft verfügte über ein verbindliches Regelwerk, standardisierte Taschen, Schiedsrichter sowie eine offizielle Wandertrophäe. Neben der Wurfweite spielten auch Technik, Choreografie und Auftreten eine Rolle. Ausführliche Informationen zur Geschichte, zum Ablauf und zu den Rekorden finden sich auf der offiziellen Website der Weltmeisterschaft unter: http://www.htwwwm.com
Wie funktioniert der Wettbewerb?
Der Ablauf des Wettbewerbs ist überraschend strukturiert und folgt klaren Regeln. Jede Teilnehmerin wirft eine gefüllte Handtasche, meist zwischen zwei und drei Kilogramm schwer. Entscheidend sind die Technik und der Schwung, nicht rohe Kraft. Die gängigsten Disziplinen sind:
- Weitwurf: Die Tasche wird aus dem Stand oder mit kurzem Anlauf so weit wie möglich geworfen.
- Zielwurf: Dabei muss die Tasche ein definiertes Ziel treffen, beispielsweise einen markierten Kreis.
- Freestyle: Kreative Würfe, bei denen Stil und Originalität bewertet werden.
Ein Schiedsrichter misst die Weite und überprüft, ob die Wurftechnik regelkonform war. Je nach Veranstaltung dürfen die Teilnehmerinnen ihre eigene Tasche mitbringen oder erhalten eine standardisierte Wettbewerbstasche.
Technik und Ausrüstung
Erfolgreiche Würfe erfordern eine gute Körperkoordination. Viele Teilnehmerinnen nutzen einen seitlichen Schwung, ähnlich wie beim Diskuswurf, um mehr Dynamik zu erzeugen. Wichtig ist eine Tasche mit stabilen Griffen, damit sie während der Wurfbewegung sicher in der Hand liegt.
Die Taschen müssen geschlossen sein, dürfen keine scharfen Kanten besitzen und werden vor dem Wettbewerb gewogen. So stellen die Veranstalter vergleichbare Bedingungen für alle Teilnehmerinnen sicher.

Wo wird Handtaschen-Weitwurf gespielt?
Der Sport ist vor allem im deutschsprachigen Raum und in Nordeuropa verbreitet. Besonders auf Dorffesten, Sommerfestivals und Stadtveranstaltungen gehört er inzwischen zum festen Programm. Viele Gemeinden richten jährlich eigene Wettbewerbe aus, bei denen der Spaß im Vordergrund steht.
Handtaschen-Weitwurf hat sich damit als niedrigschwelliger, publikumsnaher Wettbewerb etabliert, der ohne großen Aufwand organisiert werden kann und dennoch für Aufmerksamkeit sorgt.
Warum dieser Sport nur für Frauen ist
Handtaschen-Weitwurf wurde bewusst als Frauenwettbewerb konzipiert. Die Handtasche gilt traditionell als weibliches Accessoire, und der Sport spielt bewusst mit dieser kulturellen Bedeutung. Viele Veranstalter sehen darin eine humorvolle Form der Selbstinszenierung und eine Möglichkeit, sportlichen Ehrgeiz mit Leichtigkeit zu verbinden.
Männer sind bei den meisten Wettbewerben nicht zugelassen, was den Charakter als klar definierte Frauendisziplin unterstreicht.
Eindrücke von der Weltmeisterschaft
Ein Video von der fünften Handtaschen-Weitwurf-Weltmeisterschaft in Bottrop-Kirchhellen zeigt, dass es bei diesem Wettbewerb nicht nur um Unterhaltung ging, sondern um echte sportliche Leistungen. Mit individuell gestalteten Handtaschen traten die Teams gegeneinander an, am Ende wurde sogar ein neuer Weltrekord erzielt.
Das Video vermittelt einen authentischen Eindruck von Ablauf, Stimmung und sportlichem Anspruch der Weltmeisterschaft:
https://www.youtube.com/watch?v=T5t-OLwPZTQ
Was diesen Wettbewerb besonders macht
Der Reiz des Handtaschen-Weitwurfs liegt in der Mischung aus Humor und echtem Wettkampf. Zuschauer erleben einen Sport, der zugänglich wirkt, aber dennoch Geschick, Technik und Konzentration verlangt. Gleichzeitig zeigt er, wie alltägliche Gegenstände in einen sportlichen Kontext überführt werden können.
Fazit
Handtaschen-Weitwurf ist ein klar definierter, humorvoller Frauensport mit festen Regeln und eigener Geschichte. Er verbindet Technik, Kreativität und Gemeinschaft und beweist, dass Sport nicht immer ernst oder leistungsorientiert sein muss, um Menschen zu begeistern. Die Wettbewerbe sorgen für gute Stimmung und zeigen, wie viel Potenzial in ungewöhnlichen Ideen steckt.